Pop =
Widerspruch = Dubais
Review: Dubais - Bad Person (2 - Track - EP)
Diese
EP hat Dubais auf eine gewisse Art den Weg geebnet. Der Release beim
heimischen Label Fettkakao legte die Grundlage. Die darauf folgenden
Auftritte in der Umgebung wurden erhört: Der Name Dubais ist schon
an das ein oder andere Ohr gedrungen. Ihr bürgerlicher Name ist
Nadia Buyse, eine transdiziplinäre Künstlerin und Musikerin mit
Punk- Hintergrund – so beschreibt sie sich zumindest selbst. Diese
Frau hat durchaus Erfahrung. Nicht nur, dass sie bereits in
unzähligen Bands spielte. Sie hat als Dubais auch in einer „Popera“
, also einer Oper mit Pop, verformt.
Durch
ihr Schaffen ziehen sich 2 Konstanten: Trash und Multimedialität.
Ein eigener Youtube- Kanal verstört schon seit ein paar Jahren.
Abgesehen von, mit Minimalaufwand hergestellten, Musikvideos,
produzierte Buyse schon so einige Kuriositäten. Beispielsweise
findet man dort auch eine besonders unheimliche Call Me Maybe-
Interpretation. Den Background von der Kunsthochschule kann sie
trotzdem nicht verstecken: Die Konzeptkünstlerin Adrian Piper hat
einen großen Einfluss auf sie gehabt. Ihr Konzept „Concerned“
vertont Buyse im Projekt „Adrian Piper Cover Band“ zu scheinbar
naiven Pop-Songs.
Auf
andere Kunstgattungen Bezug zu nehmen und multimedial zu arbeiten,
ist schon lange keine Neuheit im Pop. Man sollte sich fragen wie
ernst das alles gemeint ist. Das wirklich faszinierende an dem
Projekt Dubais ist nämlich die Gegensätzlichkeit, die in diesem
Zusammenhang auftritt: Die Künstlerin präsentiert Popmusik so
banal, dass die Frage der Authentizität überhaupt nicht aufkommt, "I
don't want do die alone, so I'm gonna kill you when you're sleeping" –
Der Text im Eröffnungstitel lässt keine Zweifel aufkommen, sie
wirkt überhaupt nicht glaubwürdig. Jedoch kann man Buyses Schaffen
auch als höchst authentisch empfinden, da sowohl ihre Lieder als
auch ihre Videos mit sehr geringen Mitteln produziert sind – ein
spannender Widerspruch.
Dazu
passen verträumte Synth- Melodien, die man schon von Gruppen wie
Human League oder Depeche Mode kennt. Sie sind bei Dubais
allgegenwärtig. Aus rein musikalischer Sicht ist die Künstlerin
relativ uninteressant. Es fehlt der Biss. Vielleicht gibt es ja mal
eine saftige Veröffentlichung, die nicht nur medium ist. Oder man
sieht sich ihren Auftritt im September auf dem Arena- Gelände an.
Man sollte das Ganze aus der Aussenperspektive und im Zusammenhang
mit Buyses multimedialer Kunst sehen. Es liegt nämlich auf der Hand:
Diese EP ist eine Aufnahme, die von der Präsenz der Künstlerin
lebt.
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