Keine
Imitation vom Frequency
Live - Review: Kids N Cats im MQ
Kids N
Cats im Museumsquartier ist wohl ein Programm für die vom Frequency
daheimgebliebenen. Wobei nicht ganz: Die Band durfte auch in St.
Pölten mit dem Festivalvolk Spaß haben. MQ klingt aber gechillter.
Das bedeutet mehr Enzis und weniger Restalkohol. Die Atmosphäre im
Hof, gleicht vielmehr dem Einstieg in einen Freitag- Abend. Man kann
über große Festivals sagen was man will – aber: Es ist bequemer,
wenn man auch auf eine kleinere Open- Air- Veranstaltung in der
eigenen Stadt gehen kann, meistens auch günstiger.
Das
Quartett gibt sich immer Mühe bei dem ganzen Drumherum um ihre
Performance. Die kollektiven Bühnenoutfits werden regelmäßig
ausgetauscht. Jeans - Outfits und Tierkostüme waren schon recht
ausgefallene Sachen. Dieses Mal lautet der Dresscode schwarz, daran
haben sich auch fast alle Bandmitglieder gehalten. Die Inspiration
kommt aus den verschiedensten Richtungen. An den kunstvoll gemachten
Videos erkennt man das besonders. Sie unterscheiden sich stark
voneinander - jedes Bandmitglied hat die Aufgabe bekommen, einmal für
ein Video zuständig zu sein.
Die
Lust am Ausprobieren spiegelt sich auch in der Live-Show wieder. Kids
N Cats haben viele unterschiedliche Instrumente mitgenommen. Es ist
schwer, die Musik einem einzigen Genre zuzuordnen. Sie bedienen sich
an verschiedenen Stilen. Tracks wie „Crazy Beat“ haben einen
weirden Hip – Hop - touch. An anderen Stellen klingt das Konzert
schon fast nach einer Art von Post - Punk, vor allem wenn der E-Bass
dazukommt. Ab und an sickert so etwas wie House/Electro
hindurch. Genial ist auch wie die Sängerin Jeanne Nickels ihre
eigene Stimme sampelt und modifiziert. So macht sie auch sehr
glaubwürdige Tiergeräusche nach. Miau.
Der
Eklektizismus mit dem sie arbeiten, ist jedoch keine simple Imitation von bereits
vorhandener Kunst. Anstatt einfach zu recyclen, schaffen Kids N Cats
eine eigene Kaos- Welt, die sich aus den verschiedenen Stilen
zusammen setzt. Das Konzept ist stimmig. Die Ideen scheinen bei
dieser Band einfach nie aufzuhören, so auch bei den Live Konzerten.
Dieses mal scheinen sie es allerdings etwas ruhiger anzugehen. Kids N
Cats waren sicher schon mal besser und mitreißender als an diesem
Abend im MQ. Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass sie nicht
mehr so sehr überraschen, man hat einfach schon eine Erwartung von
ihnen. Doch gerade wegen ihrer Vielseitigkeit, passen sie eigentlich
zu den unterschiedlichsten Live- Situationen. Dieses Mal ist halt
alles eine Spur entspannter, mehr zuschauen als dazu tanzen.
Auszucken kann man ja immer noch am Frequency.
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