Samstag, 27. Juni 2015

Donauinselfest Tag 1: Trivialz/Leyya/Weekend/Skero/Ronny Trettmann& Soulforce


                                                                                                                           
Die Fm4- Planet Bühne
Für 3 Tage Insulaner sein
Trivialz/Leyya/Weekend/Skero/R. Trettmann& Soulforce
 Das Donauinselfest wird in der heimischen Festival-Landschaft oft übersehen. Obwohl es sich um eines der größten Festivals hierzulande handelt, nimmt es die Szene oftmals nicht ganz ernst. Trotzdem trifft sich am Wochenende vor den Sommerferien die halbe Stadt an der Donauinsel. Am Line- up steht, neben internationalen Acts, auch das who is who der heimischen Musiklandschaft. Doch: Das Programm ist breit und unübersichtlich. Studierenoderso hat sich die Perlen für euch herausgesucht.

Um sich aufzuwärmen und auf die nächsten 3 Tage Donauinselfest einzustellen, begann der Abend an der FM4- Planet Bühne, sie gilt als risikofreie Wahl, um sich jährlich an den Ufern der Insel treiben zu lassen. Gastgeber waren die Trivialz, die das noch ankommende Publikum mit entspannten Raps, umhüllt von einem galante Bandarrangement, begrüßten. Man sieht es den Künstlern an: Sie fühlen sich wohl auf so einer großen Bühne, das ist ihre Qualität. In ihrer kürzlich erschienenen EP „Rap ist Dosenbier“ fehlt es noch an einer Spur feeling, genau das kann die Band aber live ausspielen.


Mit Dosenbier und Limonade bewaffnet geht es dann auch weiter in Richtung SJ- Bühne. Hier präsentieren sich Leyya, die erst kürzlich mit ihren Debut- Album „Spanish Disco“ auf sich aufmerksam gemacht haben. Im Gepäck haben sie eine Menge an outboard- Equipment, mit dem sie die, doch sehr detaillreich produzierten, Stücke ihres Erstlings in einer live- Version umsetzen. Trotz interessanter musikalischer Umsetzung fehlt es der Band jedoch an Gespür für die Bühne und das Publikum. Viele Gelegenheiten um sich auszuprobieren hat haben sie: Im Sommer steht unter anderem das Frequency in St. Pölten und das Reeperbahnfestival in Hamburg am Programm.

Leyya
Danach begab man sich gegen den Strom der Donau, wieder zur FM4- Planet Bühne. Freitag ist dort traditionell Hip- Hop Tag, und an diesem Tag wurde einem bewusst was das alles heissen kann, und welche Diversität im Genre Deutschrap steckt. Bemerkenswert ist nämlich, dass die Rap- Bühne in diesem Jahr ohne einem großen, internationalen Headliner aufwarten konnte und alle auftretenden Künstler sich auf deutsch artikulieren. Ganz oben auf der Liste stehen zwei österreichische Namen, doch davor wärmt der Pop- Rapper Weekend die Crowd noch auf.

Auch wenn er etwas deplaziert wirkt, er versteht sich darin das Publikum auf seine Seite zu reissen und Stimmung zu machen. Seine Texte und Flows mögen etwas banal wirken, aber darum geht es auch gar nicht. Die Rap- Heads haben wohl in der Zwischenzeit am Strand gesessen und Bier getrunken.

Bei Skero waren dann wieder alle da. Das Hip- Hop - Urgestein hat sein neues Album „Der Riese im Glashaus“ mitgenommen, sein Set besteht hauptsächlich aus neuen Nummern. Mitten im Konzert verlässt Skero dann aber die Bühne mit den Worten „ I geh jetzt“ - nur um danach mit kompletter Blaskapelle zurückzukommen und die gesamte Donauinsel- Open- Air- Bühne zur Kabinenparty zu machen. Klar, man weiß, dass eben genanntes Lied genauso zu Skero gehört wie der HC- Strache Diss zu dem darauf folgenden Nazar. Zumindest die erstere Vermutung hat sich bewahrheitet.



Weiter geht’s zu Ronny Trettmann& Soulforce, die an der nahe gelegenen Eutopia- Insel nochmal einheizten. Mit positiven Vibes und anti- Hass- Botschaften entließ Ronny Trettmann uns in die Nacht. „Wir sollen unterscheiden zwischen Bürger und Rassist/ Dann unterscheidet bitte zwischen Moslem und Islamist“ - Angesteckt von diesem Optimismus war es auch nicht mehr so schlimm, sich gemeinsam mit der torkelnden Donauinselfest- Meute Richtung U6 zu begeben.

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